Alternatives Sportfest an der Theodor-Heuss-Grundschule Wirges
Weniger Stoppuhr und Maßband: Ein neues Konzept seit 2013
Die Theodor-Heuss-Grundschule in Wirges hat bereits vor einem Jahrzehnt auf die berechtigten Forderungen der Sportwissenschaft und Pädagogik reagiert und die traditionellen Bundesjugendspiele durch ein innovatives Konzept ersetzt. Schon 2013 erkannten die Sportlehrerinnen, dass die bisherigen Bundesjugendspiele eher als Wartespiele empfunden wurden. Mit Sprint, drei Weitsprüngen und drei Würfen bewegten sich die Schülerinnen und Schüler einen ganzen Vormittag lang insgesamt nur etwa 45 Sekunden. Fehlende Gruppenwettbewerbe stellten den Teamgedanken in den Hintergrund und für viele weniger sportbegeisterte Kinder waren die Bundesjugendspiele eher ein Tiefpunkt des Schuljahres.
Auf der Suche nach einem tragfähigen Konzept, das alle Kinder auf spielerische Weise in den Grunddisziplinen der Leichtathletik – Laufen, Werfen, Springen und Stoßen – schult, wandte sich die Schule an die Universität Koblenz-Landau. Unter der fachkundigen Leitung von Dr. Thomas Hellwig entwickelten Studierende der Sportwissenschaften und angehende SportlehrerInnen ein alternatives Leichtathletik-Sportfest. Dieses Konzept integrierte bereits vor über zehn Jahren alle heute geforderten Elemente in professioneller Weise.
Die Einführung des alternativen Sportfests war ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich nun deutlich mehr und der Teamgedanke wird durch Gruppenwettbewerbe gestärkt. Das Sportfest fördert nicht nur die sportlichen Fähigkeiten, sondern auch den fairen Umgang mit Sieg und Niederlage – wichtige Bestandteile eines modernen Sportunterrichts.
Mittlerweile findet an allen Grundschulen ein Wettbewerb in neuer Form mit vielen Elementen des Konzepts der Grundschule Wirges statt, die sich hier also zu Recht als Vorreiterin einer kindgerechten und motivierenden Durchführung des leichtathletischen Wettbewerbs sieht.
Jubiläumsveranstaltung: 10 Jahre Sportfest in neuer Form
Das alternative Sportfest fand am 5. Juli nun schon zum zehnten Mal statt. Lediglich in den Coronajahren musste die beliebte Veranstaltung pausieren. Zu diesem besonderen Anlass waren auch die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Wirges, Alexandra Marzi, sowie der Stadtbürgermeister von Wirges, Markus Schlotter, zu Gast. Beide zeigten sich begeistert von der Umsetzung und Durchführung der Spiele und erfreuten sich an dem bunten Treiben im Stadiongelände.
Ein Tag voller sportlicher Höhepunkte
Die Organisatorinnen Katharina Kegler, Katrin Kettemer und Susanne Hellwig hatten alle nötigen Vorbereitungen getroffen, damit auch in diesem Jahr eine nahezu perfekte Veranstaltung stattfinden konnte. Dafür wurden alle Klassen in zwei Riegen eingeteilt, um dann miteinander um den Sieg in ihrer Klassenstufe zu kämpfen. Denn auch der Wettkampfcharakter sollte erhalten bleiben, da Kinder durchaus Wettkämpfe brauchen, um ihre besten Leistungen zu zeigen. Darüber hinaus ist auch der faire Umgang mit Sieg und Niederlage ein wichtiger Bestandteil eines modernen Sportunterrichtes.
Pünktlich um 8.30 Uhr eröffnete Schulleiterin Daniela Reuter dann am 5. Juli das Sportfest und bei kühlem, aber trockenem Wetter zeigten die im Vorfeld von den Sportlehrerinnen bestens vorbereiteten Kinder ihr Können. Jede Riege bestand aus etwa 10 Kindern, somit wurde allen Schülerinnen und Schülern eine möglichst hohe Bewegungszeit ermöglicht. Alle Riegen besuchten dann die Stationen Medizinballweitstoßen, Balltransportsprint, Zonenweitsprung und Zielwurf.
In den Pausen konnten sich die Kinder mit Wassermelonen versorgen. Diese wurden dieses Jahr dankenswerter Weise vom Rewe-Center, vom arabischen Supermarkt der Familie Demrkaeia in Wirges sowie dem türkischen Supermarkt der Familie Ayaz in Ransbach-Baumbach gespendet.
Nachdem alle Schülerinnen und Schüler die vier Stationen absolviert hatten, folgte zum Abschluss der spannende Staffellauf, der in Form eines Hürdensprints durchgeführt wurde. Daran anschließend wurden alle Punkte zusammengezählt und die Siegerteams der jeweiligen Klassenstufen standen fest.
Siegerehrung und Dank
Honoriert wurden die tollen Leistungen der Schülerinnen und Schüler in einer abschließenden Siegerehrung, bei der jedes Kind eine Urkunde und alle Klassen Bälle oder Seile überreicht bekamen. Die lobenden Worte der Rektorin der Grundschule Wirges, Frau Reuter, und die strahlenden Gesichter der Grundschülerinnen und Grundschüler zeigten den LehrerInnen und vielen HelferInnen, dass dieser Wettkampf allen Beteiligten großen Spaß bereitet hatte.
Einen besonderen Dank richtete Frau Reuter an die vielen Eltern, RealschülerInnen und den Förderverein Wirbelwind der Grundschule, ohne deren Hilfe die Durchführung dieses Events in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Auch Hausmeister Dirk Kaltenbach gebührt großer Dank. Wie immer stand er dem Orgateam jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und hatte so einen erheblichen Anteil am perfekten Ablauf des Events.
Ein Blick in die Zukunft
Das Jubiläum zum 10-jährigen Bestehen der Theodor-Heuss-Grundschule ist nicht nur eine Feier der Vergangenheit, sondern auch ein Blick in die Zukunft. Die Schule hat durch innovative Konzepte und engagierte Lehrkräfte gezeigt, dass Bildung mehr sein kann als nur Wissensvermittlung. Mit Projekten wie dem alternativen Sportfest setzt die Schule Maßstäbe und zeigt, dass Lernen und Freude Hand in Hand gehen können. So wird auch in Zukunft das Alternative Sportfest einen festen Platz im Jahresplan der Grundschule Wirges haben, obwohl es einem enormen Zeit- und Arbeitsaufwand für die Organisatorinnen bedeutet.
